Hallo Containerfreunde
Auch ich habe mich mal mit der Problematik der "Stolperdrähte" (<-blöder Ausdruck) beschäftigt, habe aber etwas deutlich dezenteres konstruieren können, als die von Peter gezeigten Versuchsmodelle der TU Braunschweig.
Wie so oft, spielt bei einem Problemlösungsprozess häufig der Zufall eine grosse Rolle. So war es auch, als ich beim hantieren mit einer Büroklammer die Idee hatte, deren Biegungen einmal mit einem Standart-Container zu vergleichen.
Und da man manchmal auch für gute Ideen mit dem nötigen Glück belohnt wird, passten die Abmessungen genau zu einander.
Die Büroklammer musste nur an zwei Stellen gekappt werden, um zur optimalen Aufnahmeschale für unsere Container zu werden.
Glück gehabt: Halbe Büroklammer ist ideale Aufnahme für H0-ContainerZunächst habe ich jetzt erst mal eine Hälfte eines Doppeltragwagens von Roco in Angriff genommen, ganz einfach, weil ich keinen anderen Containertragwagen in meinem Bestand habe.
Damit man nicht durch hässliche Zwischen-Ergebnisse von dem Gesamtkonzept abgeschreckt wird, habe ich zunächst eine Hälfte des Doppeltragwagens komplett umgebaut, die andere Hälfte aber (fast) unverändert gelassen, damit man sich ein einigermaßen objektives Vorher-Nachher-Bild machen kann.
Der ganze Wagen:
Der vordere Teil des Wagens ist weitgehend unverändert, nur die original Halterungsstifte wurden abgedremelt und die Oberseite wieder grob überstrichen.
Der hintere Teil wurde komplett für den universellen Containertransport umgebaut.Wie man gut sehen kann, habe ich die gesamte Oberfläche des Wagen schon neu gestrichen, wobei mir der spontan selbst angemischte Farbton nicht optimal gelungen ist, was mir aber völlig egal ist, da der Wagen später so wie so noch mit Flugrost "angealtert" werden soll.
Etwas genauer erkennt man die Umbauten natürlich, wenn man näher ran geht:
Vier Büroklammern-Hälften werden ganz simpel auf dem Tragwagen aufgeklebt.Zum Einsatz kam dabei bei mir ein Kunststoffklebstoff (VOLLMER, SUPRANOL 2000), obwohl hier eigentlich Metall auf Metall geklebt werden musste. Trotzdem halten die angeklebten Klammernhälften bis jetzt sehr gut!
Beim Anbringen der Teile habe ich mich bemüht, einerseits für eine gute Seitensicherung der Behältnisse zu sorgen, andererseits aber auch die Optik des Modells nicht zu stark zu beeinträchtigen. So habe ich immer versucht, bereits vorhandene Querträgerpositionen für die Befestigung meiner halben Klammern zu finden. Selbstverständlich muss man das bei jedem Fahrzeug wieder aufs Neue abwägen.
Bei den überstehenden "Haken", also jenen kleinen 90°-Bögen, die die eigentliche Containersicherung übernehmen, habe ich gar nicht erst den Versuch gemacht, diese möglichst unauffällig zu gestalten und aufwendig zu tarnen, sondern diese gleich ganz selbstbewusst in Gelb lackiert, nicht zuletzt um dem Kran-Operator damit zu helfen.
Begrenzungshaken ganz selbstbewusst in Gelb. "Urban Camouflage" hilft nicht nur beim Verladen, sondern sieht auch noch schick und unauffällig aus.Damit die zu transportierenden Behältnisse nicht nur seitlich gut gesichert sind, müssen aber natürlich noch Sicherungen gegen Verrutschen in Fahrtrichtung angebracht werden.
Da ich aber auf jeden Fall sowohl 20", als auch 40"-Container befördern können wollte, musste dafür eine flexible Lösung her.
Rausgekommen ist dabei eine Lösung aus umgeknickten Plastikstreifen, die einerseits biegsam genug sind, um durch einen Container runtergedrückt werden zu können, aber andererseits steif genug sind, die Längswanderung eines Containers im normalen Betrieb zu verhindern.
Als ideales Material dafür hat sich ein 0,3 mm starkes Polystryrol-Material aus dem Bastelladen erwiesen. Ebenso könnte man die Rückseite eines Schnellhefters verwenden. Aus diesem Material habe ich dann an den entsprechenden Stellen Halterungen angebracht, die ca. 3 mm im 60°-Winkel geknickt sind und mit ca. 4 bis 6 mm Länge auf dem Fahrzeug aufgeklebt sind.
Hier kann man die "Längsrutschhemmer" am Beispiel mit der Beladung eines 20" Containers erahnen:
Gut, daß man es kaum sehen kann: Flexible "Längsrutschhemmer" aus Plastik verhindern bei allen Containergrössen das Verrutschen in FahrtrichtungAusserdem habe ich die Längsbegrenzer so angebracht, das alle Container auf den beim Vorbild vorgesehenen Postionen abgestellt werden können.
Nicht ganz getroffen: Mit etwas mehr Genauigkeit lassen sich die Container extakt auf den dafür vorgesehenen Punkten laden.Der 40"-Container drückt einfach die beiden in der Mitte befindlichen "Längsrutschhemmer" für die 20"-Container nach unten und wird durch einen eigenen Längsbegrenzer in Position gehalten.
Eigene Längsstopper für die grossen Kisten: Auch 40-Fuss-Container können nicht verrutschenSo, ich hoffe man konnte meinen Ausführungen folgen und hoffe natürlich auf zahlreiche Nachahmer!
Sollten noch Fragen, oder Anregungen oder neue Idee dazu aufkommen, bitte ich um kreative Teilnahme und konstruktive Kritik.
Beim Umbau der zweiten Waggonhälfte werde ich mal Step-by-Step-Fotos machen, damit der Nachbau möglichst leicht gelingen möge.
Viele Grüsse und viel Spass beim basteln wünscht
Flo